Zum 19. Spieltag der Kreisligasaison reiste unsere Eintracht zum traditionell ungemütlichen Auswärtsspiel nach Sandersleben. Nicht nur das, von zum Teil heftigen Böen geprägte, schlechte Wetter, sondern auch das Wissen, dass Sandersleben besonders zu Hause über den Kampf und bedingungslosem Einsatz kommt, machten im Vorfeld jedem Quenstedter klar, dass es nur mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung etwas zu holen gab. Erfreulich war, dass Trainer Michael Funke nach langer krankheitsbedingter Pause wieder an der Seitenlinie stehen und die Mannschaft taktisch einstellen konnte. Gemeinsam mit seinem Assistenten Ingolf Bubel schickte er eine schlagkräftige Truppe in das Spiel.
Und Quenstedt begann, wie auch in der letzten Woche gegen Harkerode, sehr ansprechend. Mit hohen Pressing setzten unsere Mannen Sandersleben in den ersten zehn Minuten sehr unter Druck. Nicht verwunderlich ist daher, dass Quenstedt auch nach sechs Minuten in Führung gehen konnte. Einen zu kurzen Abschlag von Sanderslebenkeeper Marco Saar konnte Spielmacher Martin Pietz auf Höhe der Mittellinie abfangen. Viel Platz vor sich habend trieb Pietz den Ball mit Tempo Richtung Strafraum. Genau im richtigen Moment spielte er dann den Ball in den Lauf von Stürmer Andreas Bubel, der sich auf der rechten Seite gut von seinem Gegenspieler absetzen konnte. Doch anstatt den Ball nochmals anzunehmen, feuerte Bubel den Ball direkt auf das Tor. Er traf den Ball perfekt und überraschte wohl mit seinem direkten Abschluss auch Saar etwas. Zumindest zeigte dieser kaum eine Reaktion als der Ball halbhoch im kurzen Eck einschlug.
In der Folgezeit entwickelte sich das Spiel, was viele erwartet und auch befürchtet hatten. Die Eintracht versuchte, ihr spielerisches Potenzial auszuschöpfen und durch Kombinationen Richtung gegnerisches Tor zu gelangen. Sandersleben setzte mit Kampf und zum Teil auch Aktionen die über der Grenze des Erlaubten waren dagegen. Da die Abwehr um Libero Mühlenberg aber recht sicher stand, erlebte Torhüter Weidl eine sehr geruhsame erste Halbzeit.
Quenstedt zeichnete sich bis zur Halbzeit nur noch durch gute Standartsituationen aus. Besonders die Freistöße aus dem Halbfeld, getreten von Frank Röseler, entfachten immer wieder Gefahr im Sechzehner der Gastgeber. Die wohl größte Chance auf ein 2:0 hatte aber Steven Rockmann nach einem Eckball von Tony Elschner. „Rocky“ konnte in der Situation den Ball leider nicht richtig Richtung Tor drücken, wodurch das Leder knapp über das Tor flog.
In der Halbzeit musste Quenstedt das erste Mal wechseln. Da Stürmer Peter von den Berg nach zwei!! durchschnittlichen und nicht überharten Fouls stark gelb-rot gefährdet war, stellte unser Trainergespann taktisch um und wechselte Linksverteidiger Sebastian Wohlfarth ein, um Frank Röseler in den Sturm zu ziehen. Besonders die recht eigenwillige Verteilung der gelben Karten von Schiedsrichter Oestreich zwang Quenstedt zu diesem Schritt und musste hier entgegengewirkt werden. Auch in der zweiten Halbzeit wurde man das Gefühl nicht los, dass die Sanderslebener drei bis viel Mal öfter foulen durften, ehe sie von Oestreich dafür belangt wurden.
Aber dieses „Messen mit zweierlei Maß“ soll keine Entschuldigung dafür sein, dass Quenstedt mit Beginn der zweiten Halbzeit das Spiel – wieder einmal – komplett aus der Hand gab. Nach vorne ging quasi gar nichts mehr, nur hatte man jetzt auch, im Gegensatz zum ersten Abschnitt, deutlich weniger Ballbesitz als Sandersleben. Zum Glück für die Eintracht fehlten Sandersleben, wohl auch durch das Fehlen von Topscorer Thomas Grimm, vorne einfach die Mittel, um wirklich große Gefahr auszustrahlen. Einzig durch Freistöße vom sehr laufstarken Marcel Hartwig, geriet Torwart André Weidl etwas ins Rudern. Einmal strich ein Schuss knapp am Winkel vorbei, ein anderes Mal lenkte Weidl das Leder mit einem Reflex an die Querlatte.
Die Entscheidung zu Gunsten der Eintracht fiel in der 77. Minute. Ein Angriff der aufgerückten Gastgeber wurde tief in der eigenen Hälfte unterbunden. Den etwas zu langen Befreiungsschlag von Mühlenberg wollte Andreas Bubel erlaufen, konnte aber die Abwehrreihe nur noch so unter Druck setzen, dass diese eine Bogenlampe in die Mitte produzierte. Martin Pietz nahm den Ball unbedrängt ca. 25 Meter vor dem Tor an und spielte einmal mehr einen schönen Laufpass auf Bubel. Der lief mit Ball am Fuß in den Strafraum, schaute Saar aus und schob den Ball auf das lange Eck. Jedoch zielte Bubel in dieser Situation zu genau und der Ball prallte an den Pfosten. Der kurz zuvor eingewechselte Martin Göppert lauerte aber genau dort und konnte per Abstauber aus fünf Meter zur Entscheidung ins leere Tor vollenden.
Dieses Tor zog Sandersleben endgültig den Zahn und Quenstedt spielte die restliche Zeit runter, ohne nochmals arg in Gefahr zu geraten. Die letzte Chance des Spiels hatte Röseler per Freistoß. Diesen konnte Marco Saar recht unkonventionell ins Toraus lenken.
Rückblickend betrachtet war es das erwartet schwere und kampfbetonte Spiel in Sandersleben. Allerdings zeichnete sich besonders die Abwehr Quenstedts durch resolutes Klären sämtlicher Situationen aus, wodurch dieser Erfolg, auch weil Quenstedt den Kampf diesmal in mannschaftlicher Geschlossenheit annahm, absolut verdient ist.
Am kommenden Samstag kommt mit Teutonia Siersleben der Tabellenachte nach Quenstedt. Drei Punkte im Kampf um den Aufstieg sind auch hier wieder oberste Priorität.
Aufstellung: A. Weidl – M. Werner, A. Mühlenberg, F. Röseler, S. Rockmann – T. Elschner, M. Pietz, A. Edler (C) (70. Min M. Göppert), S. Kahle – A. Bubel, P.v.d. Berg (46. Min S. Wohlfarth)
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