Wenn man ein Fazit, zu dem Spiel sucht, was die erste Männermannschaft von Eintracht Quenstedt am Samstag beim Derby in Harkerode ablieferte, so passt wohl das Zitat aus der Überschrift am Besten. Mit einigen Veränderungen im Vergleich zum überzeugenden Sieg aus der vergangenen Woche gegen Welbsleben trat Quenstedt trotz alledem als absoluter Favorit an. So war die Vorgabe von Trainer Bubel, möglichst in der ersten Halbzeit schon nichts anbrennen zu lassen und mit einem beruhigenden Vorsprung in die Pause zu gehen.
Die Eintracht begann auch ansprechend und schnürte die Gastgeber sofort in der eigenen Hälfte ein. So spielte man sich im Minutentakt gute Chancen heraus, von denen Sebastian Bartels nach nur drei Minuten zur 1:0- Führung traf. Ein früh abgefangener Ball wurde sofort auf Andy Edler weitergeleitet. Der Kapitän wollte den Ball durch die Gasse zu Bartels spitzeln, traf das Leder aber nicht richtig. Allerdings versprang das Spielgerät, sodass gleich zwei Verteidiger Harkerodes vorbeitraten und Bartels trotzdem halblinks an den Ball kam. Den eigentlich recht harmlosen Abschluss unterschätzte Torhüter Meier und es schlug im langen Eck ein. Auch im Anschluss machte Quenstedt Druck und versuchte, auf dem schwierig zu bespielenden Boden trotzdem ihr Spiel aufzuziehen. Die einzig brenzlige Situation vor dem von André Weidl gehüteten Gehäuse resultierte aus einem Freistoß, den Torjäger Stephan Röse aber gut einen Meter neben das Tor setzte. Sonst war offensivtechnisch nicht viel vom Tabellenletzten zu sehen.
Nach 20 Minuten fiel dann das 2:0. Nach einem Einwurf auf Strafraumhöhe setzte sich Necke gegen zwei Gegenspieler durch und spitzelte den Ball zu Martin Pietz durch, der plötzlich vollkommen frei, gute zehn Meter vor dem Tor den Abschluss suchen konnte. Sein Schuss wurde zwar noch abgefälscht und prallte gegen die Unterkante der Latte, von dort aus aber ins Netz. Wer nun dachte, Harkerode würde einbrechen und die Eintracht könnte einen ruhigen Nachmittag erleben und evtl. etwas für das Torverhältnis tun, sah sich mächtig getäuscht. Im Anschluss an Pietz’ Tor stand fußballerische Magerkost auf dem Programm. Kombinationen über drei oder mehr Stationen fanden so gut wie gar nicht mehr statt und auch vom Kampf her gewann Harkerode so langsam aber sicher die Oberhand. Die bis zur Halbzeit einzig nennenswerte Aktion nach vorne hatte Kapitän Edler mit einem Distanzschuss aus ca. 25 Meter, der nur knapp am rechten Winkel vorbeistrich.
Der zweite Spielabschnitt begann mit einem Paukenschlag. Nach einem Querschläger in der Defensive der Eintracht gab es ein Missverständnis zwischen Wohlfarth und Bartels. Letzterer versuchte noch den Fehler auszubügeln und den Ball zu klären. Dabei kam er aber einen halben Schritt zu spät und traf nur noch die Beine des Gegenspielers. Schiedsrichter Oestreich hatte daraufhin keine andere Möglichkeit als auf Elfmeter zu entscheiden. Röse, der ansonsten sehr gut bei Sebastian Kühne aufgehoben war, schnappte sich den Ball und verwandelte sehr sicher zum 2:1-Anschlusstreffer (50.Min).
Von nun an wurde Fußball gekämpft und man hatte immer mehr das Gefühl, dass Harkerode, in Anbetracht des Tores, Oberwasser bekommen würde. Quenstedt nutzte die sich bietenden Räume nach vorne sehr schlecht und zerstörte sich förmlich von innen heraus durch lautstarke und völlig unnötige Diskussionen. Zum Glück für die Eintracht waren die Angriffsbemühungen des Gastgebers sehr limitiert und er konnte die Unsicherheiten der Eintracht nicht nutzen. Als Harkerode die Defensive förmlich komplett auflöste, kam Quenstedt noch zu zwei, drei guten Möglichkeiten. Die Beste davon hatte der eingewechselte Fahrenbruch-Schlegel, dessen Abschluss von Keeper Meier mit einem überragenden Reflex entschärft wurde.
In der 92. Spielminute mussten alle Fans der Eintracht nochmal zittern, als Harkerode zu einem Eckball kam. Die Flanke konnte André Weidl allerdings wegfäusten, womit am Ende ein dreckiger, aber wohl verdienter 2:1 Auswärtssieg zu Buche steht.
Da die direkten Konkurrenten für Platz zwei allesamt patzten, steht Quenstedt wieder auf dem Aufstiegsplatz. In den nächsten Wochen bedarf es aber einer großen Leistungssteigerung, um diesen verteidigen zu können. Vor allem muss wieder in die Köpfe, dass jeder für jeden kämpft und auch kleine Rückschläge in einem Spiel zusammen ausgebügelt und verbessert werden müssen.
Aufstellung: A. Weidl – M. Werner, A. Mühlenberg, S. Kühne, S. Wohlfarth – A. Edler (C), T. Elschner, M. Pietz, S. Bartels – S. Necke, S. Kahle (65. Min S. Fahrenbruch-Schlegel)
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