Am Wochendende war wieder Derbyzeit. Gegen die „Esels“ hatte sich die Mannschaft viel vorgenommen. Mit dem Rückrunden-Auftakterfolg in Rottleberode erwartete man mit dem nötigen Respekt die Langohren aus Welbsleben. Diese hatten sich vergangene Woche gegen Gonnatal (2:0) im Abstiegskampf Luft gemacht. Bis auf Steven Rockmann, Frank Uhlig und Felix Wechselberger hatte Trainer Bubel freie Auswahl. Der Gast geleitet durch Interimscoach Falko Rockmann war personell auch gut besetzt und legte sofort los. Nach fünf Minuten führte Welbsleben bereits. Eike Marscheider kam nach einem Eckball mutterseelenallein zum Kopfball. André Weidl, irritiert von Geppert, ließ den Ball über seine Schulter ins Tor (5.).
Kurz nach dem Führungstreffer kam der nächste Schock für die Eintracht. Andy Hirt (neben Sören Tietze und Michael Höfler Quenstedter Nachwuchs im roten Dress) erzielte in der 13. Minute aus kurzer Distanz das 0:2. Stephan Umlaufs Flanke landete wieder bei Marscheider, der überlegt auf Hirt abtropfen ließ. Beim dritten Tor war erneute Marscheider beteidigt. Dieses Mal als Freistoß – Vollstrecker. Mit einem Gewaltschuss erhöhte Marscheider auf 0:3 – Pausenstand. Von der Eintracht bleibt bisher nichts Zählbares zu erwähnen.
Die zweite Halbzeit begann wie die erste – durch ein schnelles Tor. Umlauf nutze eine Unaufmerksamkeit der Quenstetder Defensive zum 0:4 (52.). Danach zeigte Welbsleben nur noch das Nötigste. Taktisch sollte die Eintracht auf Abstand gehalten und ausgekontert werden. Folglich schwer taten sich die Quenstedter im Angriff. Die Spitzen Necke und Bubel wurden, wenn sie bedient wurden, sofort hart attackiert. Nach einer Stunde schickte Trainer Bubel Kapitän Edler in die Offensive um zumindest Kosmetikkorrektur zu betreiben. Mit dieser Entscheidung lag er richtig. Edler brachte frischen Wind in die Offensivbemühungen. Mit einem Freistoß aus 20 Metern ins Kreuz schoss er das schönste Tor des Tages.
Die Mannschaft gab sich nicht auf und kämpfte sich immer näher ans gegnerische Tor. Nach einem Handspiel im Strafraum entschied Schiedsrichter Küstner auf Elfmeter für die Eintracht. Die vergangenen vier Elfer wurden allesamt verschossen, somit lag eine große Last auf dem Schützen. Kapitän Edler nahm sich derer an und brach den Bann. Zwar war Torhüter Pönicke noch dran, aber drin ist drin – 2:4. Es waren noch zehn Minuten zu spielen, doch Quenstedt war mit den Kräften am Ende und die Nordlichter verteidigten den Auswärtsdreier.
Beide Mannschaften boten gestern keinen schönen Fußball. Viele Ballverluste und lange Pässe ins Leere straften jeden Zuschauer. Am Ende gewann Welbsleben verdient, da sie kaltschnäuzig ihre wenigen Chancen nutzten. Die Eintracht dagegen hatte erst gar nicht diese Chancen und blieb vorn ungefährlich. In den hinteren Reihen wurde zudem zu oft passiv zugeschaut anstatt zu stören. Lobenswert bleibt die Moral und die taktische Auftstellung in der Schlussoffensive. Das Aufbäumen hätte nur viel früher kommen müssen.
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