Am vergangenen Wochenende reiste unsere Eintracht als Außenseiter zum Geheimfavoriten der Kreisoberliga nach Großörner. Wieder sollte aus einer gut sortieren Defensive heraus der Gegner durch gezielte Nadelstiche mürbe gemacht und durch Konter geknackt werden. Im Vergleich zur desaströsen Vorwoche konnte Trainer Funke wieder auf Andy Edler und Kapitän Sebastian Necke zurückgreifen, was der Mannschaft auch wieder mehr Sicherheit gab. So konnte man anfangs jegliche Angriffsbemühungen der Gastgeber gut abwehren und versuchte sogar selbst, Spielinitiative zu entwickeln. Mehr als einige gut anzusehende Kombinationen sprangen letztendlich aber nicht heraus, oft fehlte die absolute Konsequenz im Abschluss oder der gute letzte Pass.
Als das Spiel nach einer Viertelstunde einzuschlafen schien und das Niveau verflachte, leistete sich unsere Defensive einen Fehler und lud den Außenstürmer Andy Wadsack förmlich ein in den Strafraum einzudringen und aus kurzer Distanz Großörner in Führung zu schießen. Im Anschluss an den Rückstand sortierte sich unsere Abwehr aber wieder besser und kämpfte sich zurück in die Partie. Es folgte ein recht ausgeglichenes und verbissenes Spiel. Fußballerische Delikatessen waren nicht zu sehen, dafür jedoch viel Kampf und absoluter Einsatzwillen, ohne jedoch unfair zu werden – zumindest in der ersten Halbzeit.
Mit einem 1:0-Rückstand ging die Eintracht mit dem Wissen in die Pause, dass man den Favoriten gut ärgern könne, wenn die letzte Präzision erreicht werden könnte. Die wollte man mit einer Umstellung auf zwei Stürmer in der 2. Halbzeit schaffen. Jedoch gab es nach 52 Minuten den nächsten Schocker für Quenstedt. Nach Eckball kam Marcel Kopplin ganz alleine im Strafraum zum Kopfball, und bekanntlich lässt er sich solch eine Situation nicht entgehen. Er setzte den Ball, unhaltbar für Tormann André Weidl, mit einem gezielten Kopfstoß genau neben den linken Pfosten.
Der Rest der Partie ist, vom spieltechnischen her, schnell erzählt. Quenstedt war stehts bemüht, jedoch fehlte permanent die Genauigkeit, ob bei guten Abschlüssen von Andreas Bubel oder Sebastian Necke oder bei Passversuchen von Sebastian Wohlfarth oder Peter von den Berg. Großörner hatte im Anschluss an das 2:0 ihrerseits auch nicht mehr die klaren 100%-igen Chancen, gute Schüsse waren eine sichere Beute für Weidl.
Man muss aber etwas anmerken – und zwar ist das die ausgesprochen schlechte Leistung von Schiedsrichter Lange am vergangenen Samstag. Leider konnte man bei ihm mit zunehmender Spieldauer eine deutliche Abweichung von der so genannten „Linie“, mit der ein Schiedsrichter Situationen beurteilen soll, erkennen. Bei klarer und konsequenter Regelauslegung müssen zwei Spieler von Großörner mit einer gelb-roten Karte vom Platz. Stattdessen wurden diese Spieler zwei- bis dreimal bei diversen Foulspielen nur ermahnt bis sie dann ausgewechselt werden durften und Großörner mit elf Mann weiterspielen konnte.
Dadurch zog sich der Schiedsrichter natürlich den Unmut der Quenstedter auf sich. Als er dann auch noch Andy Edler nach einer absolut fairen Grätsche im Mittelfeld mit der gelben Karte bestrafte und ein absolut klares Handspiel im Strafraum von Großörner, welches natürlich Elfmeter für Quenstedt zur Folge gehabt hätte, nicht ahndete, verschlechterte sich seine Leistung an diesem Tag noch mehr und die Eintracht fühlte sich zu recht klar benachteiligt. Es ist klar, dass ein Schiedsrichter nicht alles sehen kann und in der Interpretation seiner Entscheidungen einen gewissen Spielraum hat. Jedoch sollte dieser Spielraum nie eine Mannschaft benachteiligen, was aber leider der Fall war.
Ob das Spiel anders verlaufen wäre, sei dahingestellt. Am Ende des Tages gewann Großörner das Match sicherlich verdient. Deshalb muss man sich nun um so mehr zusammenraufen um möglichst schnell wieder mit dem Punktesammeln anzufangen, befindet man sich nun wieder auf einem Abstiegsplatz. Idealerweise wäre hier schon mindestens ein Auswärtspunkt bei Fortuna Brücken am kommenden Wochenende.
In diesem Sinne: Sport frei!
Aufstellung: André Weidl – Marco Werner, Christian Klotz, Andreas Mühlenberg, Andy Edler – Sebastian Kühne, Normen Schulze, Tom Scheffler (82. Minute Peter von den Berg), Sebastian Necke, Andreas Bubel – Sebastian Wohlfarth
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